Checkliste für den Firmenkauf

Eine Firma kauft man meist nur einmal im Leben. Für die meisten Käufer ist es ein Lebensentscheid, in den man seine Existenz investiert. Der Einsatz ist hoch, weshalb es wichtig ist, die richtigen Fragen zu stellen. Nachfolgend werden die Kernkriterien eines jeden Unternehmenskaufs näher beleuchtet. Hierzu betrachten wir das magische Dreieck der Vermögensanlage: Sicherheit, Liquidität und Rentabilität.
 

Sicherheit

Beim Aspekt der Sicherheit stellt sich der Firmenkäufer die Frage, wie es um den Erhalt seiner Investition steht. Münzt man dies auf den Firmenkauf um, wird der Blick auf das Bilanzbild und die spezifischen Firmenrisiken gerichtet. Wie sehen Verschuldungs- bzw. Eigenkapitalquote aus? Wie stabil sind Umsätze und Kosten? Wie stark ist die Firma der Konjunktur ausgesetzt? Wie stark ist das Know-How auf den Inhaber konzentriert? Wie loyal sind die Schlüsselmitarbeiter? Wie viel liquidierbare Substanz hat das Unternehmen?
 

Liquidität

Die Liquidität einer Anlage sagt aus, wie schnell und zu welchen Kosten man diese wieder zu Geld machen kann. Ein KMU ist eine Vermögensklasse von eher geringer Liquidität. Es gibt nur wenige geeignete Käufer für eine Firma und Transaktionsdauer sowie -kosten sind hoch. Die Unterschiede zwischen KMU sind dennoch erheblich. Firmen in „verkäuflichen“ Branchen wie Grosshandel, Gebäudereinigung oder E-Commerce sind liquider als Firmen in anderen Branchen wie Maschinenbau, Handwerk oder Detailhandel. Kleine Firmen sind liquider als grosse. Unternehmen mit geringer Know-How-Barriere sind liquider als know-how-intensive Firmen. Betriebe in Zentren sind liquider als solche in der Peripherie.
 

Rentabilität

Die Rentabilität sagt aus, wie hoch der Rückfluss aus einer Investition ist. Bei einer Firma müssen Margen, Fixkosten und die Konkurrenzsituation ins Auge gefasst werden. Sind die Margen stabil oder drohen sie, unter Druck zu geraten? Wie hoch sind die Fixkosten der Firma und kann man diese reduzieren? Kann der Firmenkauf fremdfinanziert werden? Zu welchen Konditionen? Wie hoch sind die Marktzutrittsbarrieren und somit das Risiko von neuen Konkurrenten, die auf die Margen drücken? Existieren Geschäftsfelder, in welche die Firma vorstossen kann?

Die allgemeine Regel besagt, dass keine Anlage sehr sicher, sehr liquid und sehr rentabel zur gleichen Zeit sein kann. Mindestens bei einer Kategorie muss ein Käufer Abstriche machen. Worauf ein Käufer letztendlich seinen Fokus legt, hängt von subjektiven Faktoren ab.