Kein Nachfolger für das Unternehmen – was tun?
Kein Nachfolger für das Unternehmen – ein Problem, das tausende Firmeninhaber teilen. Wieso? Weil sich zwei Trends überlappen. Der eine Trend bezieht sich auf die Alterspyramide. Die Baby-Boom-Generation geht langsam in Rente. Darunter befinden sich natürlich auch zahlreiche Unternehmer. Der andere Trend heisst Individualisierung. Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass Sohn, Tochter oder ein anderer Verwandter die Firma der Eltern übernimmt. Selbstverwirklichung ist Trumpf und da stört ein Familienunternehmen, das den Karrierepfad vorzeichnet. Die Frage nach der Nachfolge betrifft tausende KMU, die hunderttausende Arbeitsplätze sichern. Es ist im Interesse aller, dass sie beantwortet wird. Was ist zu tun?
Betriebsinterner Nachfolger
Manche Inhaber, die keinen Nachfolger für das Unternehmen haben, suchen im eigenen Betrieb. Eignet sich nicht der Produktionsleiter, der schon über 15 Jahre in der Firma arbeitet? Immerhin kennt er das Unternehmen in- und auswendig. Oder der Verkaufsleiter? Diese Gedanken leuchten ein. Allerdings zeigt die Praxis, dass Nachfolgeregelungen im Betrieb oft nicht funktionieren. Wieso? Weil gute Mitarbeiter nicht unbedingt gute Unternehmer sind. Sie sind gute Mitarbeiter, da sie sich an Anweisungen halten, strukturiert arbeiten und ihre Funktionen erfüllen. Unternehmer müssen aber andere Tugenden aufweisen, um Erfolg zu haben. Visionskraft, Risikobereitschaft und Kreativität sind zu erwähnen. Vielen Personen, die zeit ihres Lebens angestellt waren, gehen diese Vorzüge ab. Inhaber müssen sich vorsehen, dass sie nicht nach einem Verwalter für ihre Firma suchen, sondern nach einem Unternehmer.
Nachfolger aus der Branche
Andere Inhaber schauen sich in der Branche um. Macht es nicht am meisten Sinn, dass der ewige Konkurrent einen kauft? Schliesslich kann er so Marktanteile gewinnen und einen lästigen Mitbewerber loswerden. Auch diese Überlegung scheint logisch und in einigen Fällen ist sie sogar goldrichtig. Dann nämlich, wenn sich echte Synergien zwischen beiden Unternehmen realisieren lassen. Ist das gegeben, wird auch ein attraktiver Preis erzielt. Im Gros der Fälle trifft dies aber nicht zu und der Preis wird zum Problem. Branchenkollegen schätzen Firmenwerte meist tiefer ein als Personen, die von ausserhalb kommen. Sie interessieren sich nur für einen Teil der Firma, z.B. für den Kundenstamm. Die übrigen Aktiven stellen für sie meist keinen Wert dar, da sie über all dies bereits selber verfügen. Aus diesen Gründen stellt sich der Gang zum Konkurrenten oft als preisliche Enttäuschung heraus.
Externer Nachfolger
Wenn kein Nachfolger für das Unternehmen in der Familie bereitsteht, hat sich eine andere Lösung als Königsweg herausgestellt. Heute kann man seine Firma auf dem freien Markt verkaufen. Unternehmensvermittler wie die KMU Diamant Consulting AG bringen Angebot und Nachfrage zusammen. Immer mehr Privatpersonen entscheiden sich dazu, eine Firma zu kaufen. In Zeiten von Massenentlassung und ökonomischer Unsicherheit gibt es so etwas wie einen sicheren Arbeitsplatz praktisch nicht mehr. Das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen und selbständig werden erscheint da manchen als der bessere Weg.
Wenn Sie also keinen Nachfolger für Ihre Firma haben, sollten Sie sich einen freihändigen Verkauf überlegen. Auf diesem Weg kann man den Markt spielen lassen und den besten Preis erzielen sowie den fähigsten Nachfolger finden.