Die Unternehmensvermittlung

Die Unternehmensvermittlung gewinnt an Bedeutung. Es ist nicht die Rede von Banken und M&A-Büros, die Fusionen und Übernahmen von Grossfirmen durchführen. Mit Unternehmensvermittlung ist der begleitete Verkauf von KMU gemeint. Sie erlaubt KMU-Inhabern, ihre Nachfolge durch einen Verkauf zu regeln. Diese Alternative ist gefragt, da Nachfolgeregelungen innerhalb der Familie seltener werden.
 

Geschichte der Unternehmensvermittlung

Die Unternehmensvermittlung wurde in Amerika geboren. Schon im 17. Jahrhundert wurden Kleinfirmen in Zeitungsannoncen durch so genannte Business Brokers feilgeboten. Dies markiert die Geburt einer Branche, die heute allein in den Vereinigte Staaten über 3’000 Anbieter zählt. Die Mittel und Wege, wie man Unternehmen an den Mann bringt, haben sich in dieser Zeit immer wieder verändert. In der Anfangszeit setzen die Vermittler auf Zeitungsinserate, Anschläge auf öffentlichen Plätzen sowie auf persönliche Kontakte, um Käufer für ihre Firmen zu finden.

In der Mitte des 20. Jahrhunderts ermöglichten neue Printformate (z.B. Branchenzeitschriften), das Telefon und der Fernseher, den Käufermarkt direkter anzusprechen. Ein umfassender Markt für alle KMU konnte aufgrund der hohen Kosten dieser Medien aber nicht entstehen. Gerade Kleinstfirmen, die wenig Provision abwarfen, konnten nicht auf rentable Weise vermittelt werden.

Es war das Internet, das den Markt revolutionierte. Verkaufsangebote konnten auf digitalen Firmenbörsen günstig aufgeschaltet und beworben werden. Kaufinteressenten waren nicht mehr gezwungen, Zeitungen und andere Medien nach Angeboten zu durchstöbern, sondern konnten sie via Mausklick abrufen. Die Transaktionskosten sanken.
 

Die Unternehmensvermittlung in der Schweiz

Während in Amerika ein reifer Markt für KMU existiert, ist er sich in der Schweiz noch am Entwickeln. Zwar existieren bedeutende Firmenbörsen, auf welchen sich Angebot und Nachfrage treffen. Zu viele Unternehmer wissen aber nichts von dieser Möglichkeit und lassen ihre Firma weiterhin von ihrem Treuhänder verkaufen. Manche finden sich auch damit ab, keine Nachfolgelösung zu haben und lassen ihre Firma liquidieren. Dies ist bedauerlich, denn die Nachfrage nach KMU besteht. Einerseits sehen immer mehr Privatpersonen, die in die Selbständigkeit streben, ein, dass der Kauf einer Firma weniger Risiken birgt als selber zu gründen und aufzubauen. Andererseits haben Unternehmen, die wachsen wollen, die Zeichen der Zeit erkannt und kaufen andere KMU auf. Die Unternehmensvermittlung sichert Arbeitsplätze und fördert die Selbständigkeit, womit sie einen wertvollen Beitrag für Volkswirtschaft und Gesellschaft leistet. Es wäre für alle von Vorteil, wenn mehr Unternehmer von ihr wüssten.