Franchise-Unternehmen verkaufen

Im folgenden Beitrag geht es um den Verkauf von Franchise-Unternehmen. Mit Franchise-Unternehmen sind hier nur Franchisegeber gemeint. Dies ist wichtig, da der Verkauf von Franchisenehmern ganz anderen Gesetzen gehorcht.

Im Beitrag „Welche Firmen verkaufen sich?“ wurden Franchise-Unternehmen als sehr verkäuflich eingestuft. Wieso ist das so? Was macht Franchise-Unternehmen für den Käufermarkt so interessant?
 

Franchise-Unternehmen sind risikoärmer

Der Kauf und Verkauf von Unternehmen dreht sich im Wesentlichen um ein Thema: Die Risiken. Sie entscheiden, ob ein Käufer zuschlägt und welchen Preis er bezahlt. Es liegt auf der Hand, dass Geschäftsmodelle mit tieferen Risiken in der Tendenz schneller und zu höheren Preisen verkauft werden. Franchise-Unternehmen erfüllen dieses Kriterium in idealtypischer Form. Ihr Umsatz diversifiziert sich auf mehrere Standorte und mehrere Franchisenehmer. Anders als bei „normalen“ Unternehmen sind die „Mitarbeiter“, sprich die Franchisenehmer, Unternehmer im Unternehmen. Sie stehen selber im Risiko und haben klare Anreize, die gesamte Firma weiterzubringen. Dieser willkommene Effekt der Risikoverteilung und –abwälzung verstärkt sich, je mehr Franchisenehmer das Franchise-Unternehmen zählt.
 

Franchise-Unternehmen wecken Träume

Ein Unternehmen verkauft sich besonders gut, wenn es Kaufinteressenten zum Träumen bringt. Der Stereotyp unter den Käuferträumen ist die Multiplikation eines erfolgreichen Geschäftsmodells in der Schweiz, in Europa oder gar der ganzen Welt. Oder anders gesagt: Ein neues McDonald’s aufbauen. Franchise-Unternehmen stellen die perfekte Projektionsfläche für diesen Traum dar. Kern ihres Wesens ist ja genau die Multiplikation. Franchise-Unternehmen verkaufen sich wohl am besten, wenn sie bereits einige Franchisenehmer aufweisen können und kurz vor dem „Durchbruch“ stehen. Für den Käufer ist somit der Tatbeweis erbracht, dass das Konzept auf dem Markt besteht und das Wachstum nur noch eine Frage der Investitionskraft ist. Dies beflügelt die Fantasie und damit auch den Verkaufspreis.
 

Franchise-Unternehmen verkaufen sich auch an Investoren

Der Verkauf von KMU wird oft dadurch erschwert, dass ein Käufer gesucht ist, der das Geschäft operativ führen wird. Dadurch engt sich der Käufermarkt auf Personen mit entsprechendem Fachwissen sowie auf Konkurrenzunternehmen ein. Reine Investoren kommen in der Regel nicht in Frage. Bei Franchise-Unternehmen verhält es sich anders. Das operative Geschäft wird von den Franchisenehmern erledigt, während die Aufgaben der „Zentrale“ auf Angestellte übertragen werden können. Zumindest bedürfen sie keines speziellen Branchenwissens. Beim Franchise-Unternehmen verkaufen sieht man sich somit einer zahlreicheren Nachfrageseite gegenüber als bei anderen Firmen. Die höhere Nachfrage führt zu schnelleren Verkäufen und attraktiveren Verkaufspreisen.